La volpe Sophia incontra grandi Filosofi Richard David Precht



La volpe Sophia im Gespräch mit Richard David Precht
über ein zukunftsorientiertes Bildungssystem



La volpe Sophia: Bin ein Füchschen, suche was wahr ist und echt. 
Hallöchen, Richard David Precht.

Richard David Precht: Und du heißt Sophia?!

Sophia: Du hast recht. 
Wenn die Zukunft die KINDER sind, 
kümmern wir uns um SIE! Geschwind!!

Richard: Das ist jedem völlig klar, aber wir denken oft im Alltag nicht tief genug daran; was für eine Welt wir den Kindern überhaupt hinterlassen werden.

Sophia: Ich denke viel darüber nach und stelle mir tausend Fragen. 
Ein paar will ich dir, Richard, heute vortragen.
Die Schule von morgen braucht Philosophen und Bravur. 
Sollen Kinder die Technik erforschen oder die Natur?

Richard: Ich würde beidem einen großen Stellenwert einräumen, aber der Kontakt mit der Natur fällt gegenwärtig noch sehr viel stiefmütterlicher aus, als der mit der Technik. Da haben wir sicher ein großes Nachholbedürfnis. Es wäre gut, wenn Biologieunterricht weitgehend im Wald stattfinden würde und dass man es mit echten Blättern zu tun hätte und nicht mit Arbeitsblättern.  

Sophia: Auch ich liebe den Wald mit seinen Bäumen. 
Wie viel Platz sollte die Schule der Empathie einräumen? 

Richard: Das ist eine sehr schwere Frage, Sophia, denn Empathie ist nichts ausnahmslos Gutes. Jemand, der mit allen anderen Menschen immer stark mitfühlt, wird kein glücklicher Mensch werden können. Deswegen ist Empathie zwar auf der einen Seite wichtig und auch für die meisten Leute ein positiv besetztes Wort, aber Empathietraining würde ich eigentlich nur denjenigen angedeihen lassen, die ein ernsthaftes Problem damit haben. Abgesehen davon ist Empathie auch ein Mittel zur Macht. Je mehr ich mich in andere hineinversetzen kann, umso besser kann ich sie manipulieren. Wir müssen begreifen, dass Empathie zweischneidig ist. Wichtig ist aber, dass wir eine Achtsamkeits- und Anerkennungskultur der Kinder im Umgang miteinander weiterhin und noch stärker als bisher kultivieren. 

Sophia: Und die heutige Jugend, kennt sie noch die Tugend?

Richard: Die Tugenden haben sich in der Menschheitsgeschichte fast nicht verändert. Es ist also nicht so, als ob wir heute andere Werte hätten als die alten Griechen; in den meisten wichtigen Fragen. Wir haben sogar die gleichen Werte wie die Bewohner der Fiji-Inseln in den meisten wichtigen Fragen. Überall wird Barmherzigkeit höher gehandelt als Hartherzigkeit, Loyalität höher als Verrat, Lügen gilt eigentlich in jeder Kultur als falsch, jemanden ermorden gilt in jeder Kultur als falsch. Da besteht eigentlich nicht der große Unterschied. Aber es kommen neue Herausforderungen hinzu und eine der wichtigsten Herausforderungen für die Kinder besteht darin, sich vor Aufmerksamkeitsraub zu schützen. Das heißt die Fähigkeit zur Konzentration, zur Sammlung, zur eigenen Neugierde, des bei sich selbst Seins zu kultivieren, weil die Kinder heute von Aufmerksamkeitsräubern in unglaublicher Zahl umgeben sind, die versuchen genau diese Ressource abzugraben.


Sophia
: Leben und lieben, Liebe und Leben. 
Was braucht‘s, um das Glück anzustreben?

Richard: Ich weiß nicht wie viele Sprachen es gibt, in denen die beiden Begriffe tatsächlich so eng zusammenhängen. Man muss natürlich bei ‘lieben‘ immer überlegen, was überhaupt gemeint ist, weil ‘lieben‘ ganz unterschiedliche Bedeutungen hat. Die alten Griechen haben ja schon zwischen Caritas, Eros und Agape unterschieden und sie als drei verschiedene Formen von Liebe gesehen. Da muss man vorsichtig sein. Aber ich glaube, wenn man kein liebevolles Verhältnis zu sich und zum Leben hat, dann ist das Leben eine ziemlich unangenehme Angelegenheit, sowohl für einen selber, wie auch für andere. Also die Fähigkeit zur Liebe sollte man sich bewahren, was aber nicht heißt, dass man einen inflationären Gebrauch davon machen sollte.

Sophia: Freudig leben wollen wir. 
Freundschaft schließe ich mit dir.  
Lieber Richard, danke sehr. 
Sinnen besonnen wir bald mehr! 


La volpe Sophia dankt Richard David Precht für das freundliche Gespräch.


Für die freundliche Unterstützung danken La volpe Sophia, Andrea Lucisano und Evelin Egner dem Internationalen Festival der Philosophie Phil.Cologne, dem WDR 5 und Herrn Prof.Christoph Jamme der Leuphana Universität Lüneburg.
       

Köln im Juni 2017

 

 

Am 11. Juni 2017 sprach La volpe Sophia mit Richard David Prechtder auf der Phil.Cologne in Köln zu Gast war.

 

 

La volpe Sophia Technik oder Natur

Sophia spricht mit Richard

La volpe Sophia Leben und Lieben

Sophia spricht mit Richard 3 sito

La volpe Sophia Jugend und Tugend

Sophia spricht mit Richard 2 sito

 

Philosofieren ist ein Kinderspiel 3 

 

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